Vom 29. Novemder bis zum 1. Dezember 2002 fand nun schon der dritte Kurzkonvent der KAA in Benz auf Usedom statt. Der Ort wie die Form scheint sich nicht nur zu bewähren, sondern auch zu etablieren:
Wiederum kamen knapp zwanzig Schwestern und Brüder unter der Leitung von Arndt Noack und Bernd Ebener zusammen, um sich spirituell auf den Advent einzustimmen. Dieser Teilnehmerkreis war sowohl im Blick auf das Alter (zwischen 20 und 70 Jahren) als auch im Blick auf die Erfahrungen mit der Alpirsbacher Form der Stundengebete erfreulich bunt gemischt. Trotz der kurzen gemeinsamen Zeit und obwohl diesmal nicht alle in der ausgebauten „Scheune“, sondern in der Nachbarschaft und zum Großteil im geräumigen und offenen Pfarrhaus untergebracht waren, war das Wochenende von harmonischer Nähe geprägt.
Die Stundengebete fanden in der Benzer Kirche statt, die sich mit ihrer bemalten Decke – im Schiff gelb-weiße Sterne im Chorraum sind es Blumen – ganz hervorragend zur Einstimmung auf den Advent eignet. Sie erhielten Dank des zuverlässigen und gewissenhaften Einsatzes unseres Hebdomadars Walter Pehl, der ebenso feinen Leitung durch unseren Kantor Bernd Ebener und durch die behutsame Kürzung des Psalmenpensums ein stimmungsvolles Gepräge und waren so für alle auch in der kurzen Zeit ein kraftspendender Gewinn.
Die Gemeinschaftlichkeit insgesamt und die stete Ermunterung durch Kantor und Hebdomadar haben dann den einen oder die andere auch angesteckt, gelegentlich ein Versikel oder eine Lesung zu übernehmen, so daß die Gebete zum Spiegel unseres bunten Konvents wurden.
Dafür, daß bei diesem Wochenende auch Leib und Seele zusammengehalten wurden, sorgte im Blick auf den leiblichen Zusammenhalt in bereits vom letzten Advent in Benz bewährter Manier, also aufs Vorzüglichste, Frau Edith Görne aus Dresden.
Umfassend auf die Ankunft des Herrn wurden wir in unserem „Studium“ zu den sogenannten „O- Antiphonen“ der Vorweihnachtszeit von dem kath. Religions- und Lateinlehrer Martin Raffelt eingestimmt.
Die Homilie in der Matutin am Samstag hatte Vikar Ali Grützmacher aus Schwäbisch Hall übernommen, der den 90. Psalm in Anlehnung an M. Luther als Adventspsalm auslegte.
Die Beruhigung des Konvents angesichts der sich Samstag nacht um das Pfarrhaus versammelten Rinderherde übernahmen Frau Tiedemann und der zu diesem Behufe eigens geweckte Pfarrer Noak.
Die Messe am Sonntag wurde (unter leider nur sehr geringer Beteiligung der Gemeinde Benz) von Bernhard Langner, Priester zu Heringsdorf, gehalten. Seine Predigt verband alle drei gesungenen Lesungen in der großen Zusage der göttlichen Liebe und Ermöglichung allen Lebens.
Das Opfer der Messe ergab den Betrag von 170 €, den der Konvent zur Unterstützung der Finanzierung einer privat im Ausland durchzuführenden Herzoperation für einen ausgewiesenen Asylbewerber vorgesehen hatte.
Den gemeinsamen Abschluß nach dem Reisesegen bildete dann ein Linsengericht, das zunächst nur bedarfsorientiert vorgesehen war, dann aber doch noch einmal den ganzen Konvent zusammenhielt.
Sicher ein Höhepunkt, nicht nur im Blick auf den ökumenischen Charakter des Konvents, war unser Besuch der Messe zur Kirchweih in der vor zwei Jahren dem Heiligen Andreas geweihten Kirche „Stella Maris“. Hier hatten wir nicht nur Gelegenheit die kath. Nachbargemeinde mit unserem Gesang zu grüßen, sondern eben auch Gelegenheit Bernhard Langner an seiner eigentlichen Wirkungsstätte kennenzulernen. Die Zusammenarbeit mit ihm und seiner Gemeinde wird denn auch weiter fortgesetzt, dergestalt, daß der nächste Konvent – nämlich die „Weihnachtswoche“ – ganz dort stattfindet.
Bericht: Ali Grützmacher (Schwäbisch Hall)