Sommerbrief 2015

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. (Matth. 6, 12)
Greifswald im Juli 2015

Liebe Freundinnen und Freunde unserer Gregorianik-Angebote,
sehr geehrte Damen und Herren,

es ist in diesen Tagen, Wochen, Monaten viel von Schuld die Rede und von Schulden – und
von Gläu-bi-gern. Was für eine christlich geprägte Abendlandsymbolik! In der Lutherbibel
gibt es einen Querverweis auf Mt. 18, 21 ff. Von Vergebung ist da die Rede, vom „Schalksknecht“, eine Geschichte, die viele von uns schon aus frühen Christenlehretagen kennen und die schon damals geeignet war sich prächtig zu empören: Merkt der’s noch? – Wer ist verantwortlich für Gedächtnisverluste, individuelle, kollektive? Oder geht es gar nicht um kognitive Parameter? Erliegen wir ganz anderen Prozessen? Weisen uns neurobiologische und entwicklungsphysiologische Forschungsergebnisse Wege? Wie steuert unsere neuronale Disposition unser Verhalten? –

Ich meine, trotz aller im Raum stehender Fragen fördert es unser Zusammen-
LEBEN, wenn wir uns gegenseitig erinnern: diese Bitte wird von Frauen, Männern und
Kindern in Berlin und Athen, in München und Krakau, in Gernrode und Taizé, im Hamburger Michel und im Petersdom, in Alpirsbach, Burkina Faso, Kiew und Donezk, auf Lampedusa und Lesbos, vom Schwanberg und vom Athos gesprochen, gesungen, gefleht … – „Wenn Christen Gottesdienst feiern, dann bringen sie nicht nur ihr persönliches Leben vor Gott, sondern auch die Wirklichkeit ihrer Welt. Gebet und Gottesdienst durchdringen und durchleuchten auch politische Fragen. Immer wieder hat diese Erfahrung Christen in Krisenzeiten getragen und ihnen Orientierung gegeben.“
So beginnt die Einladung der Initiative ÖKUMENISCHES STUNDENGEBET, die in Kooperation mit dem Liturgiewissenschaftlichen Institut der VELKD vom 30.9. bis 4.10. einlädt zu ihrer Jahrestagung („Liturgie und Politik – Tage gelebter Liturgie auf Burg Rothenfels“). – Matth. 6, 12 lautet in der Einheitsübersetzung:
„Und erlaß uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen
haben.“
Offensichtlich stehen uns wesentliche Aufgaben noch bevor.

DANKE Robert Grimmell! Du hast unsere Webseite aufgebaut und durch viele Jahre
hindurch zuverlässig gepflegt! Es war ein wesentliches Element unserer Arbeit in den Jahren zunehmender Nachfrage und des Ausbaus unserer Angebote. Es war auch eine unkomplizierte Zusammenarbeit und fühlte sich stimmig an. Nun hast Du um Entlastung gebeten: Klein-Johannes ist so klein nun auch nicht mehr und erwartet Zuwendung, beruflich bist Du auch gefordert und so stehst Du vor Herausforderungen und musst neu sortieren. Und Du kümmerst Dich weiterhin mit Annette um die Mitorganisation unserer Weihnachtswoche in Volkenroda (26. bis 31. Dezember d.J!). So bleiben wir verbunden!

Damit einher geht gleichzeitig ein DANK an Wolfgang Niemeyer, der diese Aufgabe gern
und ebenso unkompliziert übernommen hat. Wolfgang ist durch seine Arbeit bei der Kirchenzeitung medial gut vernetzt und auch auf anderen Webseiten aktiv und so besteht wohl die Chance auf neue Synergieeffekte.

Im Februar waren wir mit dem Invokavit-WE erstmals in der MALCHE, Bad Freienwalde.
Dazu gibt es einen Bericht, ausführliche Themendokumentationen und eine Fotogalerie auf
der Webseite.

Keinen aktuellen Bericht gibt es zu unserer Lehniner Gregorianikwoche im
März. Es war jedoch die 16. in Folge und zu früheren Wochen gibt es Berichte und Fotos.

Ende April/Anfang Mai waren wir auf Initiative von Doris Petzold erstmals mit einer Woche in Altenburg. Nicht nur der aufbrechende Frühling empfing uns dort mit offenen Armen! Das Pfarrerehepaar Kwaschik umhegte und begleitete uns in aller äusserer, organisations- und inhaltsbedingter Bewegung mit liebevoller Gastfreundschaft und Zugewandheit. Eine intensive, vielfältige Themenarbeit mit Vorträgen, Diskussionen und Ausstellungsbesuchen hielt uns in Bewegung und konfrontierte uns mit etlichen neuen Eindrücken rund um Georg Spalatin, Martin Luther und die Altenburger Reformationsausprägung und spülte Wünsche nach Vertiefung an diesem gastlichen Ort hervor. Altenburg lohnt in jedem Falle einen Besuch!
Die Ausstellungen sind weiter geöffnet und mit lebendigem Rahmenprogramm umflort.

Der Stand weiterer Planungen geht aus beiliegender Übersicht hervor. Wir laden herzlich
dazu ein und freuen uns über baldige Anmeldungen zu den Oktober- und Novemberangeboten und zur Weihnachtswoche. Zu allen Angeboten gibt es ausführliche Ausschreibungen auf Verteilblätter. Diese können überwiegend schon jetzt und spätestens nach Planungsabschluß bei mir erfragt bzw. von der Webseite heruntergeladen werden. Wir freuen uns über jede aktive Weitergabe und Unterstützung!

Für die Novemberwoche mussten wir wegen des reservierten Quartiers einen Anmeldeschluß bestimmen und bitten um freundliche Beachtung (5. Oktober!). Rechtzeitige Anmeldung erleichtert uns natürlich auch die anderen Planungen.
Für die thematische Arbeit zum Advent- bzw. Invokavitwochenende gibt es noch keine abschließende Entscheidung. Ich bin in Kontakt mit der jüdischen Kollegin Jalda Rebling, die sich seit Jahren mit der Erforschung vorgregorianischen Psalmensingens beschäftigt und gleich mir an der Erschließung unserer gemeinsamen Wurzeln interessiert ist. Es hat also eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sich dort ein inhaltlicher Schwerpunkt herausbildet.

Mit herzlichem Gruß und besten Wünschen!
Dein/Ihr/Euer

Bernd_Ebener_transparent

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