15 Männer und Frauen aus Berlin, Greifswald, Hannover und Bad Freienwalde sind zu dem Invokavit-Wochenende gekommen, diesmal nach Bad Freienwalde, ins Missionshaus Malche. Die letzten Jahre fand diese Veranstaltung zu Beginn der Fastenzeit in Berlin-Pankow statt, die Lärmbelästigung in Pankow durch Flugzeuge und Straßenverkehr hat jedoch dermaßen zugenommen, dass sich die Pankower einen ruhigeren Ort wünschten – in der Malche wurden sie fündig. Das führte auch dazu, dass sich zu regelmäßigen Dauerteilnehmern noch einige Bewohnerinnen der Malche und aus Bad Freienwalde dazu gesellten – umgekehrt vermutlich einige andere Großstädter den Weg auch scheuten. Die Aufnahme durch die Schwesternschaft und die Beköstigung der Küche waren sehr wohltuend! Wer Näheres wissen möchte: www.malche.net
Die Projekte der „Kirchlichen Arbeit Alpirsbach“ bzw. von „Gregorianik in Motu“ bieten eine Mischung aus praktischer Übung und geistiger Arbeit. Sie orientieren sich an den Klosterregeln des Heiligen Benedikt. Im Zentrum stehen Singübungen von Psalmen zu den Stundengebeten Matutin, Laudes, Sext, Vesper und Complet, die dann zur jeweiligen Tageszeit gesungen werden. Ort dafür war an diesem Wochenende die schöne, beheizte Kirche der Malche, „studiert“ und geübt wurde im großen Saal des „Neuen Hauses“.
Ergänzt wurde die musikalische Arbeit von Kantor Bernd Ebener (Greifswald) durch zwei Studienvorträge: Pfarrer Bernhard Fricke (Vorsitzender „Asyl in der Kirche“ und Seelsorger in der Abschiebehaft Berlin-Köpenick und Eisenhüttenstadt) kam mit uns ins intensive Gespräch über die Situation der Flüchtlinge in Berlin und Brandenburg – was sind die Ursachen? Was können wir als Christen tun? Pfarrer Lorenz Wilkens sprach mit uns über die Themen „Bleibt Gottes Treue bestehen, wenn Menschen sich umbringen? Gottes Wille für Ausländer. Was hat Gottes Bundestreue mit Schmerz und Leid zu tun? Gelten Huld und Gnade auch in der Politik?“ Grundlage dafür waren der Psalm 89 und 2. Mose 34 (vergleiche auch Homilie und Predigt). Höhepunkt und Abschluss dieses Wochenendes war dann der vom Konvent gestaltete Abendmahlsgottesdienst mit den Schwestern der Malche und einer Frauengruppe aus Berlin, die an diesem Wochenende für ihre Gemeinde den Weltgebetstag vorbereitet hatte. Einen Vorgeschmack auf den Weltgebetstag hatten wir schon bei unseren Mahlzeiten – es gab einige Speisen, die nach Rezepten aus den Bahamas hergestellt waren.
Die einhellige Meinung der Teilnehmer: dies ist ein Ort, an den wir gerne wieder hinkommen – möglichst nicht erst im nächsten Jahr zum 16. Alpirsbacher Invokavit!
Wolfgang Niemeyer