Was solls? Zur Bedeutung vom Bedeutendem. (2012)

Bericht vom 11. „Alpirsbacher Invokavit“ in Berlin (Alt-Pankow) vom 24. – 26. Februar 2012

von Jan Sebens, Berlin

Bitte noch einmal: AN-gesehen, mit der Betonung auf AN!“ Kantor Bernd Ebener lässt die 28 Teilnehmer des 11. Wochenendes zur Alpirchsbacher Invokavit die Zeile aus dem Lobgesang der Maria noch einmal wiederholen bis es richtig klingt. Der Fachmann für Gregorianik nimmt es genau, allen Sängern wird ein gehöriges Maß an Konzentration abverlangt, doch viele hier haben schon oft an dieser Seminarreihe teilgenommen und stürzen sich mit Elan in das Gesangsstudium.

Etwa 28 Männer und Frauen aus ganz Deutschland sind zu dem Invokavit-Wochenende gekommen (Invokavit, der erste Sonntag der Passionszeit), diesmal in die Berliner Kirchengemeinde Alt-Pankow. Gewöhnlich findet das Seminar in Benz auf der Ostseeinsel Usedom statt, „doch wir hatten uns gewünscht, dass die Veranstaltung wieder einmal bei uns stattfindet“, erklärt Matthias Plock von der evangelischen Kirchengemeinde im Norden Berlins. Das führt auch dazu, daß sich zu den Dauerteilnehmern noch einige Halb- und Ganztagesgäste aus Berlin gesellen und auch einige Stundengebete zusätzlichen Besuch erfahren.

Seit den 1930er Jahren hatten der Theologe und Kirchenmusiker Richard Gölz zusammen mit dem Kantor Friedrich Buchholz und andere im Rahmen der „Kirchlichen Arbeit Alpirsbach“ den Gregorianischen Gesang mit deutschen Texten in der evangelischen Kirche weiter-entwickelt.

Die Wochenendprojekte der „Kirchlichen Arbeit Alpirsbach“ bieten eine Mischung aus praktischer Übung und geistiger Arbeit. Sie orientieren sich an den Klosterregeln des Heiligen Benedikt. Im Zentrum stehen Singübungen der Psalmen zu den Stundengebeten Laudes, Sext, Vesper und Complet, die dann zur jeweiligen Tageszeit in einer Andacht gesungen werden. Ort dafür war an diesem Wochenende die Alte Pfarrkirche Pankow, gleich gegenüber dem Gemeindehaus. Das frisch restaurierte historische Bauensemble bot den passenden Rahmen, in dem die Musik ihre spirituelle Kraft entfalteten konnte.

Ergänzt wurde die musikalische Arbeit durch zwei Studienvorträge: Gemeindepfarrerin Ruth Misselwitz referierte über Darstellung der Rolle Evas in der Bibel und das Frauenbild, das daraus in den christlichen Gesellschaften resultierte. Pfarrer i.R. Lorenz Wilkens (Berlin) sprach zum Thema Musik im Gottesdienst, das er auch in seiner vorangehenden Predigt mit differenzierten Gedanken behandelt hatte. Abschluss war die Teilnahme des „Chores auf Zeit“ am Sonntagsgottesdienst der Pankower Kirchengemeinde.

Eine Teilnehmerin aus Rostock zog zum Ende des Wochenende das Fazit: „Die Gruppe, die Gemeinschaft, mit der Musik als Brücke – das hat mir am besten gefallen.“ Natürlich wird sie nächstes Jahr wiederkommen.

Hinweis: Diesen Bericht sowie Homilie und Predigt von Pfr. Dr. Lorenz Wilkens finden Sie auch im Archiv auf www.gregorianik-auf-usedom.de

Konvent des Alpirsbacher Invokavit 2012

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