Kommt herzu, lasst uns frohlocken und jauchzen
Bericht vom 10. Projektwochenende „Alpirsbacher Advent“
in der St. Petrikirche Benz / Usedom, 26.-28. November 2010
von Ali Beck, Rosenberg
Nach der adventlichen Großveranstaltung mit Ostseetaufe im vergangenen Jahr war der nun tatsächlich zehnte Alpirsbacher Advent in Benz wieder eine gewohnt ruhige und übersichtliche Veranstaltung. Der Konvent hatte die schöne Größe von einem guten Dutzend, darunter neue erfreuliche Gesichter und wie immer auch längst bekannte. Die Görlitzer waren gleich zu dritt da und aus dem süddeutschen Hohenlohe warens vier. Neu für den Konvent war auch die Besetzung aus Benz selbst: Frau Warrée, die sich sonst in der Gemeinde um alles Mögliche kümmert, hat das Erbe von unserer verdienten Frau Görne (Dresden) angetreten und uns bekocht; Nachfolgerin von Pfr. Arndt Noack, der nun emeritiert ist, ist Frau Pfarrerin Annegret Möller-Titel, die uns dann auch gleich das Studium gehalten hat. Sie hat uns zu Psalm 24 ins Gespräch gebracht. Im Studium haben wir die Lutherübersetzung gelesen, und uns im Stundengebet dann getraut, diesen Psalm als Invitatorium nach der Einheitsübersetzung zu beten, zu singen, zu feiern, ja aufzuführen. Denn Kantor Bernd Ebener hat aus verschiedenen Quellen Material zum Adventsproprium zusammengetragen: Ein gelungener Versuch. Während bei den umfangreicheren Veranstaltungen der kirchlichen Arbeit Alpirsbach die Revision der Gesänge erprobt werden kann, wurde hier bereits erprobtes Material vorgestellt. So konnte auch der nur für ganz kurze Zeit zusammengetreten Konvent einmal die Vielfalt gregorianischer Strömungen und Möglichkeiten kennenlernen, wie es sonst nur den großen Festwochen vorbehalten ist.
Bei der Messe, eigentlich erst hinterher, mußten wir dann eine Überraschung erleben, die sich in abgemilderter Form vielleicht über die Weihnachtsfeiertage in so manchen Gemeinden wieder ereignet hat: Pfarrerin Möller-Titel, die sich für die Messe die liturgischen Aufgaben mit Homiliator und Concionator Pfarrer A. Beck (Rosenberg / Württ.) geteilt hatte, war gleich im Anschluß zu einem weiteren Gottesdienst auf der Insel aufgebrochen und kam nach einer knappen halben Stunde wieder zurück (wenn wir das gewußt hätten, hätten wir natürlich mit dem schönen Reisesegen gewartet– das Glöckchen der Gemeinde Eldena hat hervorragende Dienste geleistet, nachdem das Konventsglöckchen seit Gernrode nicht mehr so recht hat klingeln wollen. Zum zweiten Gottesdienst von Pfarrerin Möller-Titel ist schlich keine (auch keine ganz, ganz kleine Gemeinde da gewesen. – In Greifswald und Stuttgart spricht man da vom Wachsen gegen den Trend, vielleicht reicht uns vorläufig auch ein jetzt erst recht: Kommt herzu, laßt uns dem Herrn frohlocken und jauchzen dem Hort unseres Heils! (Ps 95)
Nachtrag: Das Dankopfer ergab 120 € und wurde vom Konvent bestimmt zur Mitfinanzierung der Restaurierung des „Benzer Sternenhimmels“, der stark durch Feuchtigkeit beschädigten Sternenbemalung der Holztonnendecke der Kirche.