Alpirsbacher Invokavit 2004 in Benz/Usedom

Eine kleine Schar von Interessenten, fast alle mit mehr oder weniger gregorianischer Vorerfahrung, ließ sich in den letzten Februartagen dieses Jahres von der zumeist freundlichen Sonne in bitterer winterlicher Nordlandkälte bescheinen. Auch die Temperierung der Benzer Kirche überschritt längst nicht durchweg den Gefrierpunkt. Am Sonntag gar setzte Schneegestöber ein und ließ Schneeglöckchen und Märzenbecher im Pfarrgarten noch einmal in sich zusammensinken.

Siebzehn Personen fanden sich auf der Teilnehmerliste, zehn davon waren solche Gäste, um die es den anderen eigentlich ging. Eine mitreisende Ehefrau konzentrierte sich daneben auf die landschaftlichen Vorzüge Usedoms. Insofern muß hier noch sechs Personen für ihre Betreuung gedankt werden: dem Spiritus Rector, Kantor Bernd Ebener, für die neuerliche Intiative und seine engagierte Leitung in allen Lebenslagen dieser Tage, Frau Edith Görne für ihre resolute und umsichtige Wirtschaftsführung in Speis und Trank, dem Hausvater, Pfarrer Arndt Noack für die Gastfreundschaft sowie sein Nachdenken im Studium über Christus, der für unsere Sünden gestorben ist, seiner Vikarin Katharina Hanschel für die Homilie am Samstag, Pfarrer Bernhard Langner für die Leitung der Messe, seine Predigt und die geglückte Verschmelzung von Gregorianik und Liedermacherintonation und nicht zuletzt der Kantorin Anne Winkler für die arbeitsteilige Unterstützung von Herrn Ebener und ihre zuweilen engelsgleichen Soli.

Die Zeit verging wie im Fluge. Wir hatten zu tun, unser Pensum leidlich zu bewältigen. Meditative Ruhe oder gar Versenkung konnte da kaum aufkommen. Eben angekommen, brachen wir schon bald wieder auf. Es bleibt die Erinnerung an ferne Klänge, die sich schon früher einmal in unser Bewußtsein geschlichen haben müssen, um in diesen knapp achtundvierzig Stunden wieder zum Tragen kommen zu können. Manchem war es zu kurz; ein Wochenende ist eben keine Woche; eine freundliche Begegnung im Vorübergehen … Mir zumindest war es eine Rast am Wegesrand von irgendwoher nach irgendwohin, ein überschaubar kurzes und deshalb immer wieder einmal einzurichtendes Abtauchen in die Ewigkeit. Und das hat mich gefreut.

Ronald Vierock, Berlin (Friedrichshagen)

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