Ein Wochenende in Benz auf Usedom: Bericht vom 2. Alpirsbacher Invokavit (2003)

Vom 7. bis 9. März 2003 verlebte eine Gruppe von 21 Gregorianikinteressierten ein Wochenende auf der schönen Insel Usedom. Dies geschah im Rahmen des 2. „Alpirsbacher Invokavit“ unter der Leitung von Arndt Noack, Benz, und Bernd Ebener aus Greifswald.

Nachdem wir nach längerer oder kürzerer Fahrt, sei es von Berlin, Rostock oder anderswoher, auf der Insel ankamen, erwartete uns dicker Nebel, der die Insel und besonders den Ort Benz in ein unwirkliches Licht tauchte. Gegen 16.00 Uhr kamen dann alle zusammen, um bei Kaffe und Keksen sich schon einmal kurz bekannt zu machen. Danach sollte es aber gleich mit den Proben für die einzelnen Stundengebete losgehen, denn Vesper und Complet waren nicht fern.
Es zeigte sich, dass wir stimmlich die Gesänge recht gut bewältigten, aber Gregorianik doch nicht ganz so einfach ist, wie gedacht.

So war das Leben über das Wochenende geprägt von den Proben, die teilweise sehr anstrengend waren, aber natürlich auch Spaß bereiteten, wenn man dann zum Beispiel morgens um 7.00 Uhr in Form von Matutin und Laudes das Ergebnis hören konnte.
Besonders aufregend war es sicher für die, die einen kleinen Part innerhalb der Stundengebete übernommen hatten. Dies konnten Bibeltexte oder andere liturgische Gesänge sein.

Nach einem einleitenden Vortrag in die Gregorianik von UMD Koenig, galt es am Samstag nach dem Mittag, das hervorragend von unserem Koch, Herrn Labahn, vorbereitet war – die hungrigen Mäuler schlagen auch den letzten Bissen voller Genuss herunter- einen Ausflug zu machen nach individuellen Wünschen. Aber ich denke, dass die meisten zum Meer gefahren sind. Auf jeden Fall war unser Spaziergang sehr schön auf den durch den Wind an Land gedrückten Eisschollen.

Einige beteiligten sich noch gesanglich an der am Nachmittag stattfindenden Messe in der kath. Kirche Stella Maris in Heringsdorf, die allein schon sehr beeindruckt hat durch die lebensnahe Gestaltung des Ortspfarrers Bernhard Langner. Danach sangen wir dort – an geheiztem Ort – die Vesper, ein ganz anderes Erlebnis als in der so schönen, doch kühlen Kirche St Petri zu Benz.

Der Abend wurde dann nochmals geprobt für die Messe, deren Feier für Sonntag vorgesehen war. Die Complet rundete den Samstag liturgisch ab.

Der Sonntag begann wie immer früh mit Matutin und Laudes, wurde dann aber durch eine tolle Messe gegen Mittag mit dem kath. Pfarrer von Stella Maris komplettiert. Für mich war es sehr beeindruckend, dass er, ohne zu zögern mit unserer Gruppe, meist Protestanten, auch aus der Kirche Ausgetretene, das hlg. Abendmahl feierte. Bis jetzt habe ich, als Theologiestudentin mehr mit diesem speziellen Problem beschäftigt, sonst nur ablehnende Erfahrungen in dieser Sache erlebt. Aber pssst!!!, sagt´s nicht dem Erzbischof!
Nach letztmaligem Mittag – zum Abschied gab es fantastischen Kohl – fuhren alle wieder in die vier Himmelsrichtungen davon.

Es regnete, zum Abschied vergoss der Himmel über der wunderschönen Insel Usedom ein paar Tränen.
Das Fazit kann nur lauten; es war sehr interessant eine neue Welt kennen zu lernen und ein schönes Wochenende in der Gemeinschaft erlebt zu haben.

Christiane Schmidt (Rostock)

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